Coming-out bei Familie & Freunden

Knapp ein Jahr war nach meinem Outing bei meiner Frau vergangen und durch die Geheimniskrämerei kam mehr und mehr Unruhe in die Familie.

Wie sag ich es meinem Kinde?

Jetzt im nachhinein war es ganz einfach.

Familie

Ruhig und sachlich haben wir darüber gesprochen und der einzige Kommentar war, "Achso ich dachte es wär` was schlimmeres." Die größte Sorge war, dass die Familie auseinander bricht aber das sollte ja nicht passieren.

Im März und August 2005 haben dann meine Frau und ich Stück für Stück die komplette Familie über meine Transsexualität informiert. Auch dem Freundeskreis haben wir es gesagt.

Wir haben es allen in Ruhe und schonend beigebracht und mit Bildern untermauert. Es ist von allen positiv aufgenommen worden und keiner hat mich verstoßen. Im Gegenteil, ich soll so bleiben wie ich bin..........
Es ist noch viel darüber gesprochen worden und es wird immer wieder darüber geredet. Auch haben sie alle mich als Frau gesehen, mit uns gefeiert und auch mit uns die Freizeit verbracht. Niemand hat Berührungsängste.

Es ist natürlich toll, dass das so super ausgegangen ist. Das soll auch kein Patentrezept sein. Es gibt viele Familien die leider nach dem Coming-out in die Brüche gegangen sind. Aber ich denke, wenn man allen ein wenig Zeit gibt, viel redet, Bilder zeigt und der selbe Mensch bleibt, sollte es gehen. Man muss die richtige Zeit wählen und die Situation richtig einschätzen. Denn was hat sich geändert? Der/die Betroffene hat den Mut aufgebracht sich zu outen. Es ist nichts Neues sondern das war schon immer so, im Verborgenen, seit Geburt an.

Ich wünsche uns Transgendern (und damit meine ich alle Facetten) nicht nur Toleranz in der Gesellschaft, sondern auch Akzeptanz . Besonders aber im engeren Umfeld.

--- Zeigen wir Präsenz im Alltag ---