In kleinen Schritten, mein Weg zum Ich: 12-2011

In der Firma stellt sich immer mehr Routine ein (ein hoch auf das Jahresendgeschäft) und immer wieder gibt es kleine Gespräche mit Kollegen/Kolleginnen über die Transsexualität . Immer wieder wurde unsere Plattform wegen des professionellen Auftritts und Informationsgehaltes gelobt und einige Flyer konnte ich verteilen. Vier Wochen nach meinem "ersten" Arbeitstag, kam ich im Rock zur Arbeit. Ein unbeschreiblich schönes Gefühl und viele meinten, ich könne das gut tragen.

Der Außendienst hat sich dann auch an meinen Anblick gewöhnt und eine Kollegin umarmte mich spontan. Abends zur Weihnachtsfeier war ich fast die Einzige die einen Rock trug, der knielang war. Schwarze Stiefel und ein rosa Pullover rundeten das Bild ab.

Ich habe wohl mit Psychotherapeuten nicht wirklich Glück, weil eine der bestellten Gutachter wegen Arbeitsüberlastung abgesagt hat. Das Amtsgericht hat einen neuen benannt und es sind nun zwei Männer. Muss ja nicht schlimm sein – hoffentlich.

Jeden Morgen rasieren nervt auf Dauer und außerdem wird die Haut immer weicher und empfindlicher, so dass ich überlege, mich mal um eine Nadelepilation zu kümmern. Nadelepilation deswegen, weil es permanent anhält und hoffentlich von der Krankenkasse übernommen wird. Allerdings ist es auch schmerzhafter, aber was tut man nicht alles. Gut, dass es den Gendertreff gibt, in dem ich mal wieder wertvolle Tipps bekommen konnte. Am 9. Januar 2012 habe ich einen ersten Termin in einem Studio in Düsseldorf-Hassels, bei dem die Methoden und die Abwicklung mit der Krankenkasse besprochen werden.

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