Im Land der kleinen Füße

Nathalie berichtet über ihre Erfahrungen während des Mallorca-Urlaubs.

Wir hatten uns in diesem Jahr sehr schnell auf unser Urlaubsziel Mallorca geeinigt. Es ist für uns einer der schönsten Orte und wir fahren seit 1995 regelmäßig in unser Lieblingshotel.

Fliegen kannten wir ja schon von unserem Kurzurlaub nach London . Auch diesmal gab es keine Probleme. Bein Einchecken wollte die Stewardess nur ein zweites Mal meine Ausweispapiere sehen. Das war alles.

Auf Mallorca angekommen war unser erster Gang in das Parkhaus, wo wir den Leihwagen übernehmen sollten. Die Angestellte war schon dort, übergab mir den Vertrag und fragte nur welchen der Namen sie eintragen darf. So ging es nach etwas 15 Minuten los zum Urlaubsort. Alles lief reibungslos.

Wir wurden, wie immer, im Hotel sehr freundlich empfangen. Nichts deutete darauf hin, dass diesmal etwas anders ist. Natürlich waren sie durch meine Mail im Vorfeld aufgeklärt worden. Auf meine Nachfrage, ein paar Tage später, wurde gesagt, dass es überhaupt kein Problem sei. Es ist mein Leben und das ist für sie in Ordnung.

Nicht nur die Angestellten im Hotel, auch die Urlauber in und außerhalb des Hotels, deren Kinder oder Einheimische hatten nie einen blöden Spruch oder dumme Anmerkungen über mich. Wir unterhielten uns ganz normal mit den Leuten und niemand gab mir das Gefühl der Ablehnung.

Das überraschte mich, zumal ich im Garten, im Pool oder auch am Strand keine Perücke trug und somit natürlich sofort erkennbar war. Dazu kam, dass die Idee von Marina mit den Badekleidern und den seewasserfesten Einlagen wunderbar funktionierten und ich die anfängliche Scheu sehr schnell ablegte.

An eine Sache musste ich mich dabei schon sehr gewöhnen: Sobald ich aus dem Wasser kam, tropfte das Kleid so dermaßen, als wenn ich gerade in die Hose machte. Das bedeutete, sofort nach dem Baden umziehen und einen trockenen Badeanzug an.

Fast alles, was wir unternahmen, unterschied sich nicht mit den Urlauben in der Vergangenheit. Fast.

Eine blöde Sache ist schon passiert. Von meinen braunen Sandaletten ist ein Riemen abgerissen, so dass diese entsorgt werden mussten. Ein Paar neue mussten her, da ich sonst nur meine braunen Treckingsandalen anziehen konnte. Ansonsten hatte ich nur schwarze Schuhe dabei.

So schauten wir bei unseren Exkursionen immer mal wieder nach braunen Sandaletten in Größe 44. Und da lag das große Problem. Alles was wir gesehen haben ist Größe 40, manchmal 41. Und die Sandaletten waren auch nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. Was soll´s, es ist halt das Land der kleinen Füße.

Auch der schönste Urlaub geht einmal zu Ende. Bei der Verabschiedung sagte uns die Hotelmanagerin, dass etwas fehlen wird, wenn wir fahren. Eine der Animateurinnen zog ihre Sonnenbrille auf, damit wir die Tränen nicht sehen. Kann es etwas schöneres geben?

Nathalie

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