Bundesrichter lässt sich zur Frau umwandeln

Quelle:
Die Welt

Die Welt / Politik /

Axel Springer SE 2014

Ein renommierter Jurist hat sein Geschlecht angleichen lassen und heißt jetzt Johanna. Eine andere Transsexuelle erzählt, wie belastend der „Krieg im eigenen Körper“ sein kann.

Der Fachverlag RWS bietet neben juristischer Literatur auch Fortbildungsseminare an, beispielsweise gehalten von einer Richterin am Bundesgerichtshof (BGH). Die Gesichtszüge auf dem Porträtbild im Seminarkalender dürften viele Fachleute vor allem aus der Immobilienbranche zwar erkennen, weniger allerdings Frisur und den Vornamen Johanna. Denn bis vor Kurzem hieß die BGH-Richterin und Immobilienexpertin, die sich da mit schulterlanger Frisur und Perlenkette präsentiert, noch Jürgen.

Im Alter von 56 Jahren hat sie sich zur Geschlechtsumwandlung entschlossen – oder besser zur Angleichung, wie Interessengruppen lieber sagen. Denn das Geschlecht sei eine Sache der Identität, Hier geht`s weiter……..

Das Antidiskriminierungsgesetz

Der Entwurf für ein Antidiskriminierungsgesetz, der bei seiner Präsentation 2001 einen Sturm der Entrüstung quer durch alle möglichen Gruppen entfachte, stammte aus der Feder ……

Hoher Aufwand für Geschlechtsumwandlung nötig

Eine solche Geschlechtsanpassung ist aufwendig und oft genug sehr mühsam. Anders als in Argentinien, wo eine einfache eidesstattliche Versicherung ausreicht, um sein Geschlecht abzuwandeln, müssen Betroffene in Deutschland zwei Gutachten vorlegen, die eindeutig zu dem Schluss kommen: Ja, da steckt ein Mensch mit hoher Wahrscheinlichkeit im „falschen“ Körper………..

„Man fühlt sich depressiv und fürchterlich unwohl“

Immer noch müssen Menschen, die ihr Geschlecht verändern, mit Spott und Unverständnis im Freundeskreis und am Arbeitsplatz rechnen. Insbesondere der Schritt vom Mann zur Frau, ……….

„Karriere macht man wohl eher nicht mehr“

Nach Schätzungen der DGTI gibt es in Deutschland rund 150.000 Betroffene, andere Zahlen gehen von 80.000 aus. Anerkannt sei, dass zwischen fünf und zehn Prozent der Bevölkerung homosexuell veranlagt seien. Und davon wiederum seien nach bisherigen Erfahrungen rund zehn Prozent transsexuell. Wobei sie die Betonung des Sexuellen für falsch hält. „Alle schauen immer nur auf die Hüfte. Aber unsere Identität steckt im Kopf. Der sexuelle Aspekt ist nur ein kleiner Teil einer Persönlichkeit.“

Der Schritt zum anderen Geschlecht läuft in der Regel zunächst einmal über eine Hormontherapie………………..

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Homosexualität und Transsexualität sind zweierlei Dinge. Deshalb sprechen wir lieber von „Transidentität“, siehe hier. Ein Transgeschlechtlicher Mensch kann natürlich genauso hetero-, homo- oder bisexuell sein, wie jede_r andere auch.