Ein Wochenende in Belgien (Teil 1)

Erster Tag: De Haan

Erlebt und geschrieben von Gitta

Freitag, der 7. August 2009, endlich war er da, der langersehnte Jahresurlaub. Reporter Günni vom Trannymagazin stand schon sehr früh auf, das Auto hatte er am Vorabend schon gepackt, noch ein kurzer Blick in die Wettervorhersage und die Reise konnte beginnen.

Es war so gegen 9 Uhr, als er durch Erkrath fuhr und wieder einmal das ihm schon bekannte rote und schwarze Auto erblickte. Nein, dieses Mal wollte er nicht anhalten, er hatte doch Urlaub!

Aber dann sah er auch noch die ihm schon bekannten Gesichter, es waren Xenia, Ute, Ava, Hannelore und Gitta. Sie kamen schwer bepackt mit Koffern, Taschen und Kühlboxen aus einem Hauseingang. War es endlich soweit? Hatte man sie endlich des Landes verwiesen und sie zogen aus?

Das wollte sich Günni nicht entgehen lassen und er beobachte das hektische Treiben aus sicherer Entfernung. Es wurden unzählige Gepäckstücke und sonstige Utensilien in die Autos gepackt, wieder herausgeräumt und wieder neu sortiert. Als alles verstaut war standen sie herum und begutachteten stolz ihr Werk. Jetzt hantierten sie auch noch mit ihren Handys und schienen jemanden anzurufen, worauf warteten sie denn jetzt noch? Es dauerte nicht lange, als in Windeseile noch ein Wagen dazukam, es waren Kirsten und Rita. Kirsten wollte noch einmal ins Haus, aber dazu war es schon zu spät, niemand öffnete ihr mehr. Die Fahrerinnen versuchten nun verzweifelt ihre Navigationsgeräte einzustellen, es gelang ihnen aber nur zum Teil, denn Rita hatte nur Kartenmaterial für Deutschland, Österreich und die Schweiz dabei.

Gegen halb zehn war es dann soweit, die Kolonne machte sich auf den Weg in Richtung Autobahn, um nach ca. 20 km am Rastplatz Hösel schon wieder anzuhalten. Da hatten doch einige wohl zuviel Kaffee getrunken. Nach kurzer Pause ging es dann aber zügig weiter in Richtung Holland. Nachdem sie die Grenze überquert hatten fuhren sie bald wieder einen Parkplatz an. Ava stürmte besorgt aus dem Auto und rannte zu Gitta, der hatten sie nämlich die ganzen Kühlboxen mit den Lebensmitteln ins Auto gestellt. Ausgerechnet derjenigen, die doch allgemein dafür bekannt ist, dass sie alles gebrauchen kann, was irgendwie verwertbar ist! Aber Gitta hatte gut gefrühstückt und so stellte Ava erleichtert fest, dass noch alles unversehrt verstaut war.

Weiter ging die Fahrt in Richtung belgische Grenze, nicht ohne den üblichen Freitagsstau um Antwerpen, der auch menschliche Bedürfnisse hervorrief. So machten sie dann schließlich doch noch eine etwas längere Pause um die holländischen sanitären Anlagen zu testen. Nach einer weiteren Vollständigkeitskontrolle der Vorräte konnte es weitergehen und die sieben erreichten gegen 14 Uhr dann De Haan an der belgischen Nordseeküste. Hier schien auch wohl ihr Ziel zu sein, denn sie bogen von der Hauptstraße ab in Richtung Sunpark und parkten ihre Autos. Eilenden Schrittes begaben sie sich zur Rezeption des Ferienparks und begehrten Einlass, der ihnen aber verwehrt wurde. Die Mädels gingen wieder auf den Parkplatz zurück und telefonierten wieder einmal wild in der Gegend herum! Nachdem sie beratschlagt hatte, was zu tun sei, stiegen sie wieder in ihre Autos und fuhren davon. Wie würde es jetzt wohl weitergehen? Der Reporter forschte seinerseits an der Rezeption nach und erfuhr, dass die Truppe dort einen Bungalow gemietet hatte, aber dieser erst in einer Stunde bezugsfertig war. Also alle Aufregung umsonst. Er beeilte sich, die Wagenkolonne einzuholen und fand sie auch auf einem Supermarktparkplatz in De Haan wieder. Die Frauen hatten wohl einen längeren Aufenthalt geplant, denn sie kauften noch Getränke, Brot und frische Salate um dieses auch noch in ihre Autos zu packen.

Und der Journalist sah noch jemanden, die von den anderen herzlich begrüßt wurde. Es war Ginny, die zu den anderen gestoßen war, um die Gruppe nun komplett zu machen. Nachdem alle wieder in ihren Autos saßen, ging es zurück zum Ferienpark, wo sie gegen 15 Uhr auch eingelassen wurden. Nach kurzer Suche erreichten sie dann auch ihr Ziel, den Bungalow 529, der zuerst einmal ausgiebig inspiziert wurde.

Es war ein großes Haus mit sechs zwar etwas kleinen aber zweckmäßigen Schlafzimmern, einer gemütlichen Sitzecke im Erdgeschoß, einem voll eingerichteten Küchenbereich mit einem Esstisch für 12 Personen, zwei Fernsehgeräten und zwei offenen Kaminen. Weiter fanden sie zwei Badezimmer vor, zwei Toiletten und sogar eine Sauna. Den großen von Hecken und Bäumen umgebenen Garten erreichten sie durch zwei große Glastüren. Auf der ebenfalls großzügigen Terrasse fanden sie dann noch zwei in der Hauswand eingelassene Grills sowie ebenfalls einen langen Tisch, an dem sie alle Platz finden sollten.

Jetzt wurde es aber Zeit, denn um keine Minute des Wochenendes unnütz verstreichen zu lassen, räumten die Deutschen erst einmal die Autos aus und schleppten, was sie konnten. Ute und Kirsten beschlagnahmten als erstes den Kühlschrank, um die Lebensmittel einzuräumen, die anderen holten die Koffer und Ava verschwand in einem der Schlafzimmer um nach kurzer Zeit bereits wieder in einem luftigen Sommerkleid herunter zu kommen. Xenia kümmerte sich darum, die Getränke platzsparend in den Kühlschrank zu räumen, was ihr aber nur mit mäßigem Erfolg gelang, bis Ute noch einen zweiten Kühlschrank entdeckte. Jetzt stand einem schönen Wochenende nichts mehr im Wege!

Die Damen bezogen ihre Betten, zogen sich um und Ava und Gitta stellten fest, dass in den Grills die Roste fehlten. Sie brachten schon einmal zwei Autos auf den Parkplatz und wollten an der Rezeption die fehlenden Teile reklamieren. Aber irgendjemand hatte die Parkleitung wahrscheinlich vor Gittas Habgier gewarnt, oder sie hatte nur schlechte Erfahrungen gemacht, die Grillroste mussten jedenfalls gegen eine Kaution ausgeliehen werden.

Als die beiden nun wieder zum Haus zurückkamen hatten Xenia, Ute, Rita und Hannelore bereits ihre Petticoats an und alle waren startklar.

So machten sie sich zu Fuß auf den Weg an den Strand, der in nur 15 Minuten flämischer Zeitrechnung zu erreichen sein sollte. Aber nach einer halben Stunde hatten auch die acht es geschafft und wurden nach dem Ersteigen einer Treppe mit einem grandiosen Ausblick über den weiten Sandstrand auf das Meer belohnt.

Sie zogen ihre Schuhe aus, tollten herum, wie die Kinder, gingen durchs Wasser, einzig „Krabbe“ Hannelore zog sich aus, um in der Nordsee zu baden und ihre „Angehörigen“ zu begrüßen. Jemand schrieb mit den Füßen das Wort „Gendertreff“ in den Sand um sich zu verewigen. Sie machten zahlreiche Fotos und genossen einfach die endlose Weite und das Rauschen des Meeres, der Kurzurlaub hatte begonnen!

Irgendwann wurde es dann aber doch Zeit, zurück zu gehen, und das Abendessen vorzubereiten, denn heute sollte doch gegrillt werden.

Wieder im Park angekommen stellte Rita fest, dass noch ein Wäschepaket fehlte, welches Kirsten und Gitta besorgten. Auf dem Rückweg holten die beiden noch schnell etwas Holzkohle im parkeigenen Supermarkt, während die anderen die Zeit für ein ausgiebiges Fotoshooting auf der Wiese und im Parkgelände nutzten.

Hannelore feuerte nun den Grill an, und bereits nach kurzer Zeit fanden sich alle am Terrassentisch zum gemütlichen Abendessen ein. Die Grillmeisterin hatte alle Hände voll zu tun, das Essen auf den Tisch zu bringen, denn alle waren ja schon früh aufgestanden und hatten dementsprechend auch Hunger. Aber es gab reichlich Fleisch, Salate, Brot und auch an Getränken fehlte es nicht.

Nur der Reporter, der sich heimlich in einer Ecke des Gartens versteckt hielt musste zusehen und seine mitgebrachten Butterbrote kauen.

Es war ein gemütlicher lauer Sommerabend, den die acht Damen verbrachten, es wurde viel erzählt und gelacht.

Im Nebenhaus hatte sich eine Gruppe junger Mädchen eingemietet, von denen zwei sich neugierig näherten um zu fragen, ob sie vielleicht etwas Salz borgen konnten.

Aber auch die Deutschen hatten es vergessen mitzunehmen und Gitta musste ja auch ihre gesammelten Vorräte zu Hause lassen! So zogen die beiden unverrichteter Dinge wieder ab. Gespannt warteten die Damen darauf, unter welchem Vorwand denn nun die nächsten Nachbarinnen erschienen und schon bald kamen wieder zwei und fragten, wie denn das Terrassenlicht einzuschalten wäre. Bereitwillig gab Rita Hilfestellung und die beiden gingen wieder zu ihrem Bungalow. Jetzt konnten Rita und Ava es aber doch nicht lassen, um nach nebenan zu gehen und zu kontrollieren, ob sie den Mädels im Nachbarhaus sonst noch irgendwie helfen konnten.

Rasch wurde es jetzt kühl und die Truppe nahm im Haus noch einen Absacker und ging auch schon bald schlafen, in freudiger Erwartung der nächsten Tage!

Auch der Reporter suchte sich ein sicheres Plätzchen und versuchte zu schlafen.

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