7 Naturschönheiten in der Schönheit der Natur

Bundesgartenschau Koblenz 2011

erlebt und geschrieben von Gitta

In den letzten Tagen war es für diese Jahreszeit ein ungewöhnlich warmes, ja fast schon heißes Wetter, selbst in den Nächten kühlte es kaum ab. Die Wärme der Nacht ließ auch unseren Reporter Günni vom Tranny – Magazin nicht zur Ruhe kommen. So kam es, dass er an seinem freien Samstag schon sehr früh auf den Beinen war. Doch was sollte er unternehmen, an diesem 28. Mai 2011? Zuhause bleiben wollte er auf keinen Fall, dazu war der freie Tag zu schade, vielleicht einen Stadtbummel oder einfach nur ein wenig am Rheinufer faulenzen? Also fuhr er mal wieder ohne Ziel in Richtung Norden des Landes und freute sich auf einen unbeschwerten Tag ohne Arbeit.

Doch kaum war auf der Autobahn wurde er jäh aus seinen Träumen geschreckt, als ihn ein Auto überholte. Aus den Augenwinkeln konnte er gerade noch eine ältere Fahrerin erkennen, aber das Fahrzeug kam ihm bekannt vor und hatte auch dieses unverkennbare blaue Schild im Fenster mit der Aufschrift „Gendertreff“. Natürlich, es war Gitta, die auch schon zu so früher Stunde unterwegs war. Doch wo wollte die denn schon wieder hin? Eigentlich hätte Günni es sich ja denken können, doch sein journalistischer Spürsinn verlangte es, ihr zu folgen. Und richtig, am Hildener Kreuz verließ Gitta die Autobahn und fuhr wieder einmal in das bekannte Wohngebiet, wo schon Xenia und Ute ungeduldig darauf warteten, dass sie abgeholt werden. Nach einer kurzen Begrüßung fuhren die drei jetzt – und auch das war eigentlich schon vorauszusehen – nach Gruiten, wo sie am Trannybahnhof das alte Auto abstellten und zum Bahnsteig gingen. In respektvoller Entfernung konnte Günni beobachten, wie sie nun etwas ratlos versuchten, den Fahrkartenautomaten davon zu überzeugen das richtige Ticket auszuspucken. Doch wie immer, war auch heute der Versuch von wenig Erfolg gekrönt. Doch bald schon näherte sich eine weitere Damengruppe dem hilflosen Trio. Es waren Rita, Kirsten, Ava und Marina, die jetzt gemeinsam die Technik überlisteten und in letzter Sekunde schafften sie es, in die wie immer pünktliche Regionalbahn nach Köln – Deutz  einzusteigen. Zu so früher Stunde war der Zug nicht zu voll und jede fand auch ihren Sitzplatz. Bald schon war das erste Zwischenziel erreicht und neugierig wartete der Reporter darauf, wie es nun weitergehen sollte.  Eilig liefen die Freundinnen die Treppe hinunter, um zielsicher den Bahnsteig 4 anzusteuern.  Ja, die Fahrt sollte wohl tatsächlich noch weiter gehen, denn alle bestiegen den nun einfahrenden Regional – Express in Richtung Koblenz. Auch hier fanden alle relativ schnell einen Sitzplatz und es hätte eine sehr geruhsame Fahrt durch das Rheintal werden können. Doch schon kurz hinter Köln kam tumultartige Unruhe in der Gruppe auf. Nein, dieses Mal war es nicht Gitta, es war Rita, die in ihrer Handtasche wühlte und nach einiger Zeit auch tatsächlich eine Packung Kekse aus dieser hervor zauberte. Allem Anschein nach lagerten die aber schon ziemlich lange in den dunklen Tiefen des Handgepäcks, denn es waren doch tatsächlich Spekulatius mit einem Haltbarkeitsdatum von 2008! Aber schmerzfrei, wie Trannys nun mal sind, griffen alle gierig danach und ließen sich das Altbackene schmecken. So gestärkt und ohne weitere Zwischenfälle rückte das nächste Ziel immer näher und nach fast zweistündiger Fahrt erreichte der Zug seine Endstation, den Hauptbahnhof von Koblenz.

Das Tagesziel schien erreicht zu sein, denn alle sieben verließen den Bahnhof und steuerten die ihnen ja mittlerweile schon vertraute Innenstadt an. Ein Straßencafé in der Fußgängerzone lud zum Verweilen ein und natürlich konnten die Kaffeetanten da nicht widerstehen. Gekonnt schoben sie mal wieder die Tische zusammen und ließen sich zu einem ausgiebigen zweiten Frühstück mit Kaffee, Tee, Brötchen und auch Kuchen nieder. Auch Reporter Günni konnte jetzt endlich einmal verschnaufen, er schaffte es noch gerade, seine Tasse leer zu trinken, als er bemerkte, dass die Damenrunde das Café schon wieder verlassen hatte und in Richtung Schloss davon eilte. Hier kauften sich alle eine Eintrittskarte und betraten den ersten Teil der Bundesgartenschau. Durch den wunderschön bepflanzten Schlosspark schlenderten die Frauen nun zu dem alten Gebäude um vor dem Portal einige Fotos zu machen. Weiter gingen sie in den auf der Rheinseite gelegenen schönen Garten, und verließen das Gelände wieder, um über die prächtig ausgebaute Rheinpromenade den zweiten Abschnitt am Deutschen Eck zu erreichen. In der Mitte dieses ebenfalls schön bepflanzten Parks fanden sie auch bald die Station der Seilbahn, die eigens für die Gartenschau erbaut wurde und später wieder abgerissen wird, um das Panorama und damit den Status des Weltkulturerbes Mittelrheintal nicht zu gefährden. Aber oh weh, die Düsseldorferinnen waren nicht die einzigen, die auf diese Weise den Rhein überqueren wollten und so stellten sie sich geduldig an das Ende der Warteschlange. Aber es ging doch recht zügig voran und schon bald saßen sie in der ersten Reihe einer der Gondeln. Jetzt kam aber doch bei einigen ein mulmiges Gefühl auf, was natürlich noch durch die Bemerkungen der weniger Erschrockenen geschürt wurde.

Doch nun war es zu spät, die Gondel setzte sich in Bewegung und belohnt wurden die Fahrgäste mit einem herrlichen Rundblick über Rhein und Mosel, der alle Ängste vergessen ließ.

Sicher erreichte die Kabine die Bergstation an der Festung Ehrenbreitstein und damit auch das größte Areal der Gartenschau mit herrlichen weitläufigen Spazierwegen. Hier fanden die Mädel alles, was auch nur im Entferntesten mit Garten und Landschaft zu tun hat.

An Salat – und Kohlbeeten vorbei ging es zum japanischen Garten, der mit seinen kleinwüchsigen Bonsaibäumchen die Damen natürlich verzauberte. Etwas weiter konnten sie in einem Lehrpfad all das erkunden, was in den deutschen Wäldern wächst und zu finden ist. Aber auch von dieser Stelle aus bot sich wieder einmal ein besonders schöner Blick über die Stadt Koblenz mit ihren beiden Flüssen bis hin zur Eifel. Doch die vielen Eindrücke machten auch etwas hungrig und das warme Wetter natürlich auch durstig und so war die Gruppe froh, in einem Restaurantzelt wieder einige Tische zusammen schieben zu können um gemeinsam eine kleine Pause einzulegen.
Selbstbedienung war angesagt und so holte sich jede eine Kleinigkeit zu hohen Preisen an den Tisch. Nach dieser Stärkung und dem Besuch der sanitären Einrichtung folgte Günni den Trannys doch schon bald weiter vorbei an Rosen, Stauden und allen möglichen anderen Zierpflanzen in die erste Ausstellungshalle mit einer wunderschönen farbenfrohen Hortensienschau.

Nach einer Zigarettenpause im Grünen lud nun die zweite Blumenhalle ein, in der heute die Orchideenschau eröffnet wurde. Hier fanden die Damen das absolute Highlight der gesamten Gartenschau: Orchideen in allen nur erdenklichen Farben und Formen. Natürlich wurden auch hier wieder eine ganze Menge Fotos gemacht, es glich wirklich nicht eine Pflanze der anderen, aber auch als Hintergrund für unsere Blumenmädchen boten sich die exotischen Blumen an.

Von diesen Eindrücken überwältigt ging der Weg nun in Richtung Festung Ehrenbreitstein. Diese seit dem 16. Jahrhundert bestehende Festungsanlage ist wunderbar in die Bundesgartenschau eingebunden und so fand die Reisegruppe im weitläufigen Innenteil weitere kleinere Ausstellungen vor. Doch nun wurde es langsam Zeit, an den Rückweg zu denken und mutig strebten sie wieder der Seilbahnstation zu. Die Gondel brachte sie auch wieder sicher auf die andere Rheinseite zum Deutschen Eck an der Moselmündung.

Ava und Marina besichtigten noch einige alte Kirchen in Koblenz, während Xenia, Ute, Rita, Kirsten und Gitta noch schnell in die Innenstadt wollten. Die fünf hatten nämlich schon am Morgen einen Handtaschenladen entdeckt, den sie noch unbedingt aufsuchen wollten. Der Inhaber machte natürlich den Umsatz seines Lebens, auch wenn die Mädels einen vernünftigen Mengenrabatt herausschlagen konnten.  Pünktlich zum Abendessen war die Gruppe aber wieder komplett und fand sich im Biergarten des wunderschönen und schon bekannten Restaurants „Weindorf“ ein, wo bereits ein Tisch für sieben Personen reserviert war.
„Na das ist ja mal wieder typisch,“ dachte sich der Journalist vom Tranny – Magazin, „an die Presse denkt mal wieder niemand, aber anständige Berichte wollen sie dann haben.“ In dem überfüllten Biergarten war nämlich kein freier Platz für ihn zu finden und so musste er mal wieder draußen bleiben und sein Abendessen im Stehen einnehmen, während es sich die Mädchen an ihrem Tisch gemütlich machten. Sie genossen urtümliche Hausmannskost wie Schlachtplatte, natürlich nicht ohne Sonderwünsche zu äußern, aber auch Flammkuchen oder ein rustikales Bratenschnittchen mit hausgemachter Remoulade. Zum Nachtisch gab es noch Eis mit frischen Erdbeeren, bevor es wieder zurück durch die Innenstadt zum Hauptbahnhof ging.
Hier wurde noch schnell Proviant für die lange Heimreise gekauft und der richtige Bahnsteig gesucht und wider Erwarten auch gefunden. Im Zug fanden alle einen Sitzplatz und nach der Abfahrt wurde es mal wieder unruhig. Es wurde geflüstert und getuschelt, aber auch spekuliert, sie hatten nämlich im Nachbarabteil einen Mann ausfindig gemacht, der intensiv und angestrengt auf seinem Laptop tippte. So glückliche Gesichter hatte Günni selten gesehen, glaubten die Damen doch allen Ernstes, endlich den immer unauffällig mitreisenden Reporter entdeckt und enttarnt zu haben. Der jedoch saß derweil unerkannt unter einem der Sitze und grinste ziemlich frech in sich hinein!

Endlich erreichte die Bahn den Bahnhof in Köln – Deutz, die Gruppe musste wieder einmal umsteigen. Naja, das kannten sie ja schon, und so steuerten sie zielstrebig den Bahnsteig 1 an, ohne auf die Lautsprecherdurchsagen zu achten. Schließlich machten sie das ja nicht zum ersten Mal! Auf dem Bahnsteig angekommen, wurde es jedoch plötzlich hektisch, denn die krächzende Stimme aus den Blechbüchsen an der Decke kündigte an, dass die Regionalbahn nach Gruiten wegen einer Störung heute von einem anderen Gleis abfahren würde. Doch sie hatten Glück und erreichten den Zug noch und kamen weit nach Mitternacht zwar müde, aber glücklich wieder am Trannybahnhof an. Hier verabschiedeten sie sich herzlich voneinander und jede trat ihren Heimweg an.

Wieder ging ein schöner Tag zu Ende.

Die Eindrücke waren überwältigend, das Wetter war einmalig schön und die Stimmung war wieder gut gewesen. Und Aufsehen hatten sie wieder einmal nicht erregt. So werden sicherlich weitere Touren folgen, die die Freundinnen gemeinsam unternehmen und auch schon geplant haben. Und da Reporter Günni wieder unerkannt bleiben konnte, wird er sich auch weiterhin an ihre Fersen heften und auch in Zukunft absolut schonungslos über die Erlebnisse berichten können.

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