Beitrag im Schweizer Fernsehen: Gendertreff beim CSD Konstanz & Kreuzlingen

Ava berichtet vom Interview des Schweizer Fernsehsenders Tele Top.

Wie unlängst berichtet , haben wir vom Gendertreff uns mit einer Fußgruppe am CSD am See in Konstanz und Kreuzlingen beteiligt. Vor dem eigentlichen Start des Demonstrationszuges wurden Xenia und ich von einer Reporterin des Schweizer Lokalsenders Tele Top interviewt. Ein Auszug aus dem Interview wurde im Beitrag zum CSD am See gesendet.

Ein wenig Selbstironie sei erlaubt: Bereits im Teaser zum Beitrag heißt es: "Schwule und Lesben demonstrieren zwischen Kreuzlingen und Konstanz." Ja, und dann wird unsere Gruppe gezeigt - dabei waren wir die vermutlich einzige Gruppe ohne Schwule und Lesben beim CSD am See.

Nun ja, für weitergehende Information der bis dahin mit dem Thema Transgender nicht in Berührung gekommenen breiten Öffentlichkeit hatten wir ja unsere Flyer dabei. Und dort ist zu lesen:

"Die Transgender-Eigenschaft ist unabhängig von der sexuellen Orientierung. Es ist demnach ein Irrglaube, dass Transgender homosexuell wären. Im Gegenteil: Die meisten Transgender sind heterosexuell."

So, auch das musste einfach mal gesagt werden. Wobei wir Transgender ja ohnehin schlecht in das bipolare Modell der sexuellen Orientierung passen. Denn die Frage, ob ich ein heterosexueller Mann mit einer überwiegend weiblichen Psyche oder eine lesbische Frau in einem Männerkörper bin, ist ja alles andere als trivial und auch nicht ganz so einfach zu beantworten. 😉

In der Originalfassung des Interviews sind wir sogar auf dieses Thema eingegangen. Immerhin: Wieder einmal wurden mit dem CSD sowie einem regionalen Fernsehsender wichtige Plattformen genutzt, das Thema Transgender an eine breite Öffentlichkeit zu tragen und dafür zu sensibilisieren.

Wichtig war in diesem Zusammenhang auch der Hinweis, den die teilnehmenden "Biomädels" auf einem Aufnäher trugen: Die Aussage "Mein Partner ist Transgender" zeigt, dass viele Partnerinnen zu ihren transidenten Partnern stehen. Auch das macht Mut und passte zum Motto des CSD: "Trau Dich".

Im Filmbeitrag des Schweizer Fernsehens sind wir dann noch öfter zu sehen. Hier liefern wir einen durchaus gewollten Kontrast zur Aussage der Reporterin: Denn wir wollten eben nicht in schrillen Kostümen auftreten. Wir sind Transgender und wenn wir Frauenkleidung tragen, dann kostümieren wir uns nicht. Vielmehr nähern wir uns äußerlich in unserem Erscheinungsbild unserem gefühlten Geschlecht an. Wir verkleiden uns nicht. Transidentität ist schließlich kein Karneval und auch kein schrilles Hobby.

Deshalb sind wir so im CSD aufgetreten, wie wir auch sonst in der Öffentlichkeit auftreten. Mit unserer ganz normalen Kleidung. Denn wir wollen ja schließlich nicht auffallen. Wir treten lediglich für unser Recht ein, unsere Transidentität im Alltag ganz normal auszuleben.