Verschollen im Eifelmoor

Fahrt nach Monschau 2011

erlebt und geschrieben von Gitta

Es war eine sehr kurze Nacht, als für unseren Reporter Günni vom Trannymagazin an diesem Sonntag, dem 31. Juli der Wecker klingelte.
Aber er wollte ja so früh aufstehen, denn in einem Hotel in seinem Heimatort hatten sich ja einige Trannys niedergelassen. Diese hatten am Samstag an einer Abendfahrt auf dem Rhein teilgenommen und den Weg nach Hause nicht mehr gefunden und hier übernachtet. Günni begab sich also bald nach dem Aufstehen in das Hotel, eigentlich wollte er nur sichergehen, dass die Mädels nicht auf dumme Gedanken kamen und auch wirklich das ruhige Voreifelstädtchen wieder verließen. Und zu seinem Erstaunen musste er feststellen, dass die illustre Runde, bestehend aus Xenia, Ute, Rita, Kirsten, Ava, Marina und Gitta, bereits bestens gelaunt am extra für sie reservierten großen Frühstückstisch saß.
Unser Reporter suchte sich einen Tisch in respektvoller Entfernung, aber gerade noch so weit entfernt, dass er auch jedes Wort verstehen konnte. Aber das war bei dem Geschnatter äußerst schwierig, irgendetwas von einer Tagestour hatte er nur vernommen und so blieb ihm zunächst nichts anderes übrig, als weiter zu beobachten.

Nach dem Frühstück verschwanden die meisten auf ihren Zimmern um die Koffer zu packen, lediglich Xenia, Ute und Gitta hatten wieder einmal Sonderwünsche: Sie ließen sich die Tür zur Terrasse aufschließen, um dort draußen in aller Ruhe noch einen Kaffee zu trinken und einige Zigaretten zu rauchen. Als die anderen soweit waren, traf sich die Gruppe auf dem Parkplatz wieder. Marina verabschiedete sich von den anderen, da sie am Sonntag noch etwas Privates zu erledigen hatte und der Rest verteilte sich auf die Autos.

Zunächst verlief die Fahrt reibungslos, bald war die Autobahn erreicht und die Heimfahrt konnte beginnen. Doch nach einigen Kilometern wechselten die Damen die Autobahn und fuhren in Richtung Eifel, genauer gesagt bis nach Mechernich, und von dort aus weiter über Landstraßen. Es ging durch idyllische Eifeldörfchen und  ruhige Wälder in Richtung Monschau. Dort hatten sie sich auf „dem“ Parkplatz verabredet und gut gelaunt stiegen sie aus ihren Autos und gingen in Richtung Innenstadt.
Doch was war jetzt schon wieder los. Plötzlich blieb die Gruppe wie angewurzelt stehen und auch mehrmaliges Nachzählen half nichts. Ratlosigkeit war in ihren Gesichtern zu sehen und auch andere Touristen merkten schnell, dass etwas nicht stimmte. Doch was war passiert? Von den abgereisten sechs Frauen waren nur noch fünf in Monschau angekommen. Es war natürlich Gitta, die nicht mehr dabei war. Doch wo konnte sie sein? Die vorbeikommenden Passanten sparten nicht mit guten Ratschlägen, es war von Suchhunden und Luftrettung die Rede. Und irgendwo hatten die fünf ja auch schon mal davon gelesen: Abseits der Wege ist die Eifel nicht ganz ungefährlich, es gibt dort in den Wäldern nämlich weitläufige Moorgebiete, von denen in so mancher Legende dir Rede ist. Auch die bekannten Eifelkrimis spielen in dieser Gegend. Was also tun?

Während die Mädel noch so überlegten, klingelte plötzlich ein Handy. Am anderen Ende war die aufgebrachte Gitta, die auf „dem“ Parkplatz stand und nachfragte, wo die anderen denn blieben. Dabei war des Rätsels Lösung ja eigentlich ganz einfach und unterlag nur den Tücken der Technik. Während die anderen ihren Navis vertrauten, wurde Gitta von ihrem an eine ganz andere Stelle in der Stadt geleitet. Naja, woher sollten die Stadtmenschen auch ahnen, dass es auch in ländlichen Gegenden mehr als nur „den“ Parkplatz gab?
Xenia erklärte nun Gitta den Weg und bald standen alle wieder vereint und erleichtert zusammen. Der Bummel durch die im Jahre 1198 erstmals urkundlich erwähnte Stadt konnte also beginnen. Seit 300 Jahren hat sich am Stadtbild nichts verändert und nicht allein deswegen wird Monschau auch „die Perle der Eifel“ genannt.

Der Weg führte durch enge verwinkelte Gässchen, vorbei am berühmten „Roten Haus“, und windschiefen Fachwerkhäusern, an deren Giebeln immer wieder interessante Schmuckstücke zu entdecken waren. Aber auch Museen und alte Gewerbebetriebe gab es reichlich zu sehen. So fand sich die kleine Gruppe bald in einer alten kleinen Kaffeerösterei ein, in der heute noch Kaffee selbst geröstet wird.  Als besonderen Höhepunkt sahen sie aber das Weihnachtshaus, in dem das ganze Jahr über dekorative Artikel rund um Weihnachten verkauft wird.
Aber so  viel Sehenswertes macht auch hungrig und durstig, und zum Abschluss der Tour ließen sich die sechs in einem alten Café nieder und ließen das Wochenende bei Kaffee und leckerem Kuchen ausklingen.

Langsam und auch weil das Wetter nicht gerade das beste war, machten sich die Damen nun auf den Rückweg zum Parkplatz. Hier verabschiedeten sie sich voneinander und jede fuhr in eine andere Richtung nach Hause. Auch Reporter Günni beschloss Feierabend zu machen und da sie ja denselben Weg hatten, fuhr er sicherheitshalber hinter Gitta her, damit sie nicht schon wieder die Orientierung verlor.

Aber alle erreichten ohne weitere Zwischenfälle ihre Heimat und werden noch lange an dieses schöne und erlebnisreiche Wochenende denken. Es war von allem etwas dabei: der Rhein, gute Musik, die Eifel und auch alte Steine haben nicht gefehlt. Aber bekanntlich ist ja „nach der Fahrt“ auch „vor der Fahrt“ und so sind die Planungen für die nächsten Gendertouren schon fast abgeschlossen und diese werden bestimmt wieder genauso interessant und erlebnisreich! 😀

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