In kleinen Schritten, mein Weg zum Ich: 1-2012

Endlich geht es weiter und der erste Gutachter hat einen freien Termin am 19. Januar 2012 für mich. Leider meldet sich der Zweite nicht und ist telefonisch auch nicht erreichbar. Ein Brief kam zurück, weil er unter der bekannten Adresse nicht erreichbar war. Jetzt werde ich wohl das Gericht bemühen müssen. So verzögert sich der ganze Werdegang und das „Doppelleben“ geht noch einige Zeit.

Aber im Studio in Düsseldorf war ich heute und mir wurde erklärt, was mit meinen Barthaaren bei einer Epilation passiert. Wir besprachen die weiteren Schritte und jetzt bin ich mal gespannt, ob die Krankenkasse auch ohne Gutachten die Kosten dafür übernehmen wird. Aua, das tut ganz schön weh und treibt einem die Tränen in die Augen, aber was tut man nicht alles um ein bartfreies Gesicht zu bekommen. Das war nur die Demonstration, die einige Minuten dauerte. Die eigentlichen Sitzungen dauern dann ca. 2 Stunden.

So ist der 19. Januar auch vorüber gezogen und ich habe meinen ersten Gutachtertermin wahrgenommen. Die Fragen sind schon heftig und gehen u.a. sehr tief ins Intimleben, aber das war klar, denn der Gutachter will ja wissen ob man quasi auf der „Spur“ ist oder neben sich steht. Nach ca. 90min. Fragen und Antworten und einer neurologischen Untersuchung sprach er mich, zu meiner Freude, mit Frau an und meinte ob ich noch Fragen hätte. Ich wollte nur noch wissen, wann das Gutachten ans Amtsgericht geschickt wird. Es soll wohl so ca. in 3-4 Wochen dem Gericht vorliegen.

Ich fand ihn sehr sympathisch und humorvoll und wir hatten in den 90 Arbeitsminuten auch Gelegenheit, über andere Dinge reden zu können. Mündlich bestätigte er mir meine Transsexualität.
Mit einem sehr guten Gefühl fuhr ich mit Straßen- und S-Bahn wieder nach Hause.

Auch der zweite Gutachter hat sich nun gemeldet und wir versuchen, per eMail einen Untersuchungstermin zu finden.

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